Moin!
Ein fröhliches Mile High Salute in die Runde. Hier nun mein kurzes Recap zu den letzten beiden Spielen nach der Bye-Week. Vorweg zeige ich mich gleich positiv überrascht, wie es unserem Team gelungen ist zum zweiten Mal in dieser Saison zwei Spiele am Stück zu gewinnen, und dann auch noch gegen zwei Top-Teams. Ein bißchen traurig macht es einen dann aber doch, wenn man sieht was möglich sein kann. Waren doch schon einige Spiele diese Saison ähnlich verlaufen wie die Siege gegen die Chargers und die Steelers. Es wäre also doch mehr drin gewesen diese Saison? Oder vielleicht ist ja sogar noch was drin?
Ich bleibe, wie gewöhnlich, erstmal vorsichtig. Dennoch kann ich mit Fug und Recht behaupten, daß ich in LA und jüngst gegen Pittsburgh auf sichere Niederlagen gesetzt habe. Hatten wir in LA noch ziemlich viel Glück, war es dann am Sonntag gegen die Steelers doch schon etwas überzeugender. Wer hätte damit gerechnet, daß man nur 14 Punkte gegen dieses Offensivfeuerwerk kassiert? Die wenigstens Punkte die wir in dieser Spielzeit kassiert haben, das Cardinals-Spiel (10 Punkte) mal ausgeklammert. Das Spiel wurde dann auch noch, für unsere Verhältnisse, ziemlich deutlich gewonnen – 7 Punkte Differenz. Wie ist das möglich?
Fassen wir die Leistung der Steelers mal kurz zusammen. Da war Big Ben, der in der ersten Hälfte 25 Pässe für 221 Yards an den Mann gebracht hat. Persönlicher Rekord, doch brotlos, denn dabei kam nur ein Field Goal heraus, den einzigen TD-Pass warf nämlich Kicker Chris Boswell. Sehr unglücklich waren für den Veteran-Quarterback in Halbzeit eins der Fumble durch Grimble wenige Inches vor der Endzone, der entsprechend punktlos und mit Ballverlust endete. Sowie das geblockte Field Goal durch unseren Super-Blocker Justin Simmons. Zwei entscheidene Szenen, die eigentlich zu sicher geglaubten 10 Punkten für die Steelers hätten führen müssen. In Halbzeit zwei folgten dann natürlich die beiden Interceptions und das Spiel war verloren. Man mag spekulieren, ob Big Ben zum Schluß noch ganz fit war, denn er hatte sich im dritten Quarter nach seinem grandiosen Pass auf JuJu Smith-Schuster zum 97-Yards-TD kurz in die Katakomben verabschiedet. Der spätere Matchwinner Shelby Harris hatte ihn beim tief aus der eigenen Endzone noch erwischt. Was genau sich Roethlisberger dabei getan hat, und ob überhaupt, weiß man jedoch nicht.
Aber auch die anderen Top-Stars der Steelers hatten einen eher verhaltenen Tag. Smith-Schuster’s TD mal ausgenommen, kam vom starken WR-Korps der Scharz-Gelben nicht viel. Antonio Brown war meist abgemeldet. Meist sah man den jungen Switzer als beste Anspielstation. Der zuletzt furiose James Conner, der Vertreter von LeVeon Bell, kam auch nicht recht in Fahrt. Sein Fumble zum Ende des dritten Quarters, ließ das Momentum endgültig zugunsten der Broncos kippen.
Zu loben ist dennoch die O-Line der Steelers. Insbesondere in der ersten Halbzeit prallte unser Pass Rush an selbiger komplett ab. Roethlisberger konnte in aller Seelenruhe seine Reads durchgehen und eben auch 31-mal passen. Die Defense der Steelers brachte eine durchschnittliche Leistung gegen eine vermeintlich schwache Broncos Offense. Diese jedoch erwies sich in diesem Spiel als äußerst effektiv. Klar man begann mit dem üblichen 3-and-out ins Spiel, aber danach kann man sagen, daß Keenum & Co. immer besser ihren Rhythmus fanden. Meckern kann man natürlich immer, und ich nehme mich da nicht raus. Es gab schon die ein oder andere Szene bei der schlechtes Playcalling und auch schlechtes QB-Play wie in allen vorangegangen Spielen ersichtlich wurden. Und machen wir uns nichts vor die spielentscheidenen Szenen haben uns die Steelers verschafft bzw. haben wir der Defense zu verdanken. Daher bin ich noch weit entfernt zu sagen, daß sich das Team nun gefunden hat, insbesondere die Offense.
Aber wir sollten auch mal wieder stolz sein können auf unser Team. Am Ende der harten Arbeit stand nun zum zweiten Mal in Folge ein Sieg und nur darauf kommt es an. Auf NFL Network habe ich gerade die “Morning Show” gesehen und da werden wir schon als das am meisten unterschätzte Team der AFC bezeichnet. Oder gar das Team der Liga vor dem man die meiste Angst haben muß. Viele Spiele nur knapp verloren, gegen starke Gegner und mit Phillip Lindsay haben wir einen der Shootingstars der Liga in unseren Reihen. Case Keenum hat die Ballverluste reduziert und schafft auch mal TD-Pässe. So wird da argumentiert. Sind wir denn jetzt plötzlich mitten in der Saison schon wieder gut genug für mehr oder was?
Ich finde wir haben deutliche Fortschritte gemacht. Case Keenum wirkte zuletzt befreiter und selbstbewußter. Keine Interception in den letzten drei Spielen. Er ist besonders stark, wenn er aus der Pocket geht, wie letztes Jahr in Minnesota. Bill Musgrave scheint jetzt auch einen besseren Draht zum Team zu haben. Stärken werden nun doch mehr gefördert als noch zu Beginn der Saison. Lindsay wird besser und öfter in das Spiel integriert. Er kam am Sonntag auf 110 Yards. Gegen die Chargers waren es 79 Yards. Dennoch bekommen Freeman und Booker auch ihre Snaps und Lindsay seine Pausen. Die Tight Ends werden nun auch wieder mehr als Anspielstation gesehen und nicht nur als Blocker eingesetzt. Allerdings müssen wir in dem Korps einen weiteren schweren Rückschlag verkraften. Jeff Heuerman hat sich drei Rippen gebrochen und wird den Rest der Saison ausfallen. Jake Butt ist ja schon raus und somit bleiben nur noch Matt LaCosse, gegen die Steelers mit seinem ersten TD, und Brian Parker. Wahrscheinlich wird noch ein dritter TE “promotet” werden müssen.
Bei den Wide Receivern hat sich Emmanuel Sanders gegen die Steelers wieder als Allroundwaffe und glasklare Nummer 1 gezeigt. Courtland Sutton und DaSean Hamilton kamen in dem Spiel ziemlich kurz. Beide nur mit einer Reception für 13 bzw. 14 Yards. Aber die Rookies werden in den kommenden Spielen auch wieder mehr zu sehen sein, wenn Heuerman als (sicherer) Passempfänger wegfällt.
Also was bleibt nun stehen nach den zwei Siegen? Haben wir doch noch die Kurve bekommen? Wird es nochmal spannend im Kampf um die Wildcards? War es nur ein kurzes Aufbäumen oder gar nur Glück? Wie waren noch die Weisheiten – Das nächste Spiel ist immer das schwerste – Oder – Das nächste Spiel ist immer das nächste?
Die Broncos haben zumindest wieder etwas Optimismus in die Köpfe ihrer Fans gebracht. Begründet oder nicht, ich kann sie spüren. Wenn jedoch am Sonntag in Cincinnati eine schwache Vorstellung folgt, kann dieses Gefühl ruckzuck weg sein. Wir leben weiterhin in schwierigen Zeiten und es wird uns auch nichts in den Schoß fallen.
Harte Arbeit für uns alle vor dem Fest!
Mile High Salute
Gordon
Twitter: @nenntmichGordon